Ambassador-Challenge

Meistere deine NUDARE-AUDE-Ambassador-Challenge!

Leuchte jetzt mit deiner Geschichte und inspiriere deine Mitmenschen:

Deine Geschichte kannst du hier einfügen und absenden.

4 Kommentare

  1. Jeder von uns hat etwas, was er gut kann. Jeder einzelne von uns hat etwas zu bieten. Und wir haben die Verantwortung, herauszufinden was das ist, um es dann mit der Welt zu teilen. Manche gehen diesen Weg selbstständig, anderen hilft eine Wegbegleitung und wieder andere sind Wegbegleiter. Ich selbst finde mich in verschiedenen Phasen meines Lebens in allen drei Rollen wieder. Und so geht es uns allen. Deshalb ist es bedeutend wichtig, unsere persönlichen Stärken für die Welt zu öffnen. Das stärkt und inspiriert die Welt und uns selbst. Das ist meine persönliche Überzeugung.

    Ich hatte in meinem Leben einen schweren Schicksalsschlag, von dem an sich mein Leben schlagartig änderte und zunehmend leerer und erdrückender auf mich einschlug. Mein Leben hätte so weiterverlaufen können. Doch mir wurde die Hand gereicht und damit eine zweite Chance gegeben. Diesen Neuanfang habe ich dankend und wertschätzend angenommen und mir daraus mein heutiges Leben schrittweise aufgebaut. Auf diesem, meinem ganz persönlichen Weg, habe ich für mich gelernt, dass ich dieses Glück der Welt zurückgeben möchte. So wie mir geholfen und eine zweite Chance gegeben wurde, möchte ich auch anderen helfen und neue Chancen geben.

    Weil mir Bildung sehr wichtig ist, habe ich 2014 angefangen, Kindern kostenlos Nachhilfe zu gegeben, die sich eigentlich keine leisten könnten. Ich habe dabei Kinder kennengelernt, die ihre Väter oder Geschwister früh verloren haben, die vor Kriegen flohen und nun erst einmal ankommen, eine neue Sprache und Kultur lernen müssen. Also habe ich mich besonders stark für diese Familie engagiert. Ich habe mich 100 % eingebracht. Ich habe mich geöffnet und gezeigt, ihr seid nicht allein. Ich glaube an euch und sehe euch stark und erfolgreich. Ich wurde deren Bezugsperson und habe meine Energie dafür gegeben, dass sie auch an sich selbst glauben, dass sie lernen, mehr lernen und noch mehr lernen. Die Kinder haben an bessere Schulen gewechselt und gute Abschlüsse erreicht. Ich bin stolz auf jedes einzelne dieser Kinder.

    Ich habe parallel Soziale Arbeit studiert und arbeite seit 2013 in der Behindertenhilfe, aktuell als Sozialplaner. Eines fällt dabei sofort auf: Sehr wenige Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen finden Erwerbsmöglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt. Und genau dies möchte ich ändern. Ich habe mich deshalb im März 2023 mit meiner Firma Neance nebenberuflich selbstständig gemacht. Meine Lebensphilosophie steckt im Namen Neance drin. Dieser steht nämlich für „Neue Arbeitschancen“. Neance ist ein Online-Jobportal für Menschen mit Behinderung, auf der ich Betriebe und Menschen mit Behinderung miteinander matchen möchte. Es befindet sich aktuell noch im Aufbau. Dafür nutze ich die freie Zeit nach meinem Hauptjob und die Wochenenden. Mein Ziel ist es, den Arbeitsmarkt inklusiver zu formen. Zugleich setze ich damit auch meine Überzeugung fort, Menschen neue Chancen zu ermöglichen. Mit Neance möchte ich Wegöffner und -begleiter sein. Dafür stelle ich auf der Website neben der angestrebten Jobsuche auch weiterführende Informationen in Form von Blog und Podcast sowie Bewerbungshilfen zur Verfügung.

    So gesehen, setze ich heute mit Neance einen Schritt nach der Schule an: Bildung, Arbeit, Teilhabe.

    Antworten
  2. Manfred Reichelt

    Wie ich mich entschloss, auf eine „höhere Ebene“ zu kommen und Glückshormone zu produzieren

    Natürlich ist das nicht mein Entschluss gewesen, sondern als ein junger Mensch, dem das Leben durch eine Depression und andere psychische Erkrankungen unerträglich geworden war, entstand in mir der Wille, die Ursachen für meine Ergehen und Reagieren auf äußere Anlässe zu begreifen und Wege aus meiner Misere zu finden. Ein Suizid war ausgeschlossen, da mir ein Weiterleben nach dem Tod auf einer tieferen Ebene bewusst war, so dass ich befürchtete, mit einem solchen alles nur
    zu verschlimmern.
    Aufgewachsen in einer christlichen Familie in der ehemaligen DDR, die von einer allgemeinen Abneigung gegenüber den „Kommunisten“ geprägt war, erwartete ich nicht, im ärztlichen Angebot wirkliche Hilfe erfahren zu können, da dieses ja von einer materialistischen Ideologie geprägt sein musste. Also blieb mir keine Wahl, als mich selbst kundig zu machen.
    Zur Erkenntnis hatte ich nur mich selbst durch achtsame Selbstwahrnehmung und Reflexion und einen langsam wachsenden Bestand antiquarischer Bücher aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die mir Hilfreiches zu bieten hatten, indem sie mich etwa mit der Autosuggestion nach Coue und dem positiven Denken des New Though (Trine) bekannt machten.1)

    Um es kurz zu machen: Ich entwickelte mich allein kraft dessen ohne physische Mittel, wie etwa besonderer Ernährung (was damals in der DDR wegen mangelndem Angebots auch schlecht möglich gewesen wäre) oder eben Arzneien (selbst Johanneskrauttee nahm ich nicht) aus meiner Depression und den anderen Erkrankungen heraus! Ich wurde, natürlich über viele Verzweiflungen hinweg, allein durch wahrheitsgemäßes Denken ein glücklicher Mensch ohne jegliche Rückfälle!
    Also muss ich Glückshormone durch meine Tätigkeit geschaffen und ihre Produktion bis zum heutigen Tag gesteigert und aufrecht erhalten haben! – Ein ganz persönlicher Beweis für die Schöpferkraft des Lebens und dessen Herrschaft über den Stoff! 2)
    Zugleich war diese Aktivität das Überschreiten einer niederen Ganzheit, einer niederen Ebene und eine Verankerung auf einer höheren. Denn Depression ist eine ganzheitliche Befindlichkeit, ein Zustand, in dem alles ein negatives Vorzeichen erhält und es deshalb unmöglich erscheint, jemals wieder Freude und Kraft zu empfinden. Es ist seelischer Tod, dem Leben geradezu entgegengesetzt!
    Sie ist ein sich selbst verstärkendes System, bei dem negative Gefühle ebensolche Gedanken erzeugen und diese die negativen Empfindungen verstärken. Ein wahrer Teufelskreis! Ein Strudel, der immer weiter hinab zieht!
    Doch auch Gefühle sind bedingt und entstehen nicht einfach aus dem Blauen heraus. Sie haben ganz konkrete Ursachen.3) Es sind unsere ganz persönlichen Wertungen bestimmter Lebensereignisse und Erfahrungen, die die Qualität unserer Gefühle bestimmen. Das Konzept solcher Wertungen sind unsere Gedanken, d.h. wie wir über etwas denken, also unsere ganz private Anschauung der Welt. Wenn wir der Auffassung sind, einer oder mehrere unserer tieferen Wünsche lassen sich nicht verwirklichen und wir gar nicht auf die Idee kommen, diese Wünsche aufgeben zu können, dann werden wir depressiv.

    Mir gelang es, die Welt mit neuen Augen zu sehen und damit eine Umwertung der bisherigen Werte vorzunehmen. Es war Gedankenarbeit, die mir auch nur gelang, weil ich an die Kraft positiven Denkens und an die Wahrheit glaubte. Da aber die negativen Gefühle die Herrschaft über alle anderen erlangt hatten, waren natürlich schnelle Erfolge nicht zu erwarten, was immer wieder entmutigte. Nur die Gewissheit, dass nicht mein subjektives Empfinden der Maßstab sein kann, nach dem ich das Leben zu beurteilen habe, sondern allein die Wahrheit, ließ mich nicht verzweifeln. Wenn es auch nur Tropfen sind, die den Stein höhlen, so höhlen sie ihn doch.

    Im Nachhinein ist mir die Überwindung der Depression zu einem Urbild für die Fortführung der Evolution geworden. So wie die Depression ein stabiler, weil sich selbst verstärkender Zustand sein kann, muss auch ein gegenteiliger Zustand möglich sein. Diesen gilt es zu erreichen! Wenn er einen Namen hat, dann ist es das „Himmelreich“ oder auch das „Nirvana“. Es ist jener Zustand der Allbejahung, der erreicht wird, indem man durch Nichtanhaften im Fluss bleibt, wo alles Geschehen
    die Positivität verstärkt und diese zum Magneten wird, der alles in seine Bahn zwingt. Ein Strudel nach oben!

    1) Für diejenigen, die diese Zeit nicht miterlebten oder denen das nicht bekannt war, sei angemerkt, dass die Einfuhr von Büchern aus dem „nichtsozialistischen Ausland“
    in der DDR verboten, und selbstverständlich auch nicht im Handel erhältlich war.

    2) „…wenn der Materialismus wahr ist, dann, so scheint mir, können wir nicht wissen, ob er wahr ist. Wenn meine Meinungen das Ergebnis der in meinem Gehirn
    ablaufenden chemischen Prozesse sind, dann sind sie durch die Gesetze der Chemie und nicht der Logik determiniert“ Haldane, J.B.S. [1932] The Inequality of Man,
    Penguin Books, Harmondsworth, 2. Aufl. [1937] S. 157 (bei Popper/Eccles)
    [Vgl. „Man kann nicht mit den Methoden der Physik sagen, was die Physik ist. Sondern was die Physik ist, kann ich nur denken.“ Heidegger]
    Aber offensichtlich ist es die Logik allein, die die Welt erklärt, und nicht die Chemie. Es ist also lediglich ein Entscheid, das Materielle zu erforschen, da es durch seine
    Unlebendigkeit leichter zugänglich ist und später sogar materiellen Erfolg durch die Annwendung der Naturgesetze brachte.

    3) Zur Zeit meiner Erkrankung unterschied man noch zwischen endo- und exogenen Depressionen, eine Unterscheidung, die ich schon bald aufgrund eigener
    Erkenntnisse ablehnen konnte. Es gibt nur psychisch bedingte Depressionen, was, wie ich inzwischen sehe, immer mehr erkannt wird: „Das traditionelle Konzept der
    endogenen Depression geht davon aus, dass es depressive Erkrankungen gibt, die sozusagen eigengesetzlich verlaufen, ohne dass seelische, d. h. erlebnisreaktive
    Faktoren eine wesentliche Rolle spielen…Dieses Konzept der Endogenität von Depressionen lässt sich in dieser Stringenz heute nicht mehr halten. Zum einen zeigt die
    genauere Betrachtung, dass auch bei dieser scheinbar eigengesetzlich verlaufenden (endogenen) Depression nicht selten maßgebliche psychoreaktive Faktoren
    identifiziert werden können, die zumindest als mit auslösend für die jeweilige depressive Phase angesehen werden müssen. Zudem weiß man, dass auch bei seelisch
    bedingten (psychogenen) Depressionen Abweichungen im Stoffwechsel der Neurotransmitter vorliegen, weshalb auch bei diesen Depressionsformen Antidepressiva
    oftmals wirksam sind.“ https://www.wicker.de/kliniken/hardtwaldklinik-ii/behandlungsschwerpunkte/erkrankungen-a-z/endogene-depressionen/ (Abgerufen: 23.04.2021)

    [Dieser Text ist ein Auszug meines Artikels „Ursprung und Ziel – Wie die Evolution weitergeht“, abrufbar auf https://www.academia.edu/47776276/Ursprung_und_Ziel_Wie_die_Evolution_weitergeht_ , alternativ auch auf https://repository.globethics.net/bitstream/handle/20.500.12424/4268729/Ursprung_und_Ziel_Wie_die_Evolution_weit%20%281%29.pdf?sequence=1&isAllowed=y
    Die Fußnoten wurden angepasst.]

    Antworten
  3. Gesehen werden – Warum ist das so wichtig?

    Um zu verstehen, warum dieses Thema so wichtig ist, möchte ich dies vorab aus meiner persönlichen Perspektive heraus darstellen.
    Ich bin Jahrgang 68 und erst vor etwa 5 Jahren durch eine Psycho-Therapie während einer schweren Depression zum FKK gekommen. Viele meiner Probleme, die mich in diese Situation geführt hatten, waren durch mein Selbstbild bestimmt. Eine tiefsitzende Selbst-Scham, die sich nicht nur auf meine nackte Erscheinung bezog, sondern auch fast auf jeden Aspekt meines täglichen Lebens.

    Ich hatte bereits Jahre zuvor schon einmal eine Therapie gemacht, ebenfalls im Rahmen einer Depressionsbehandlung, war aber zu der Zeit noch nicht bereit zu verstehen, dass die Scham vor mir selbst, sich zu einem völlig verzerrten Bild meiner eigenen Wahrnehmung geformt hatte. Diese Scham manifestierte sich dann auch in einem inneren Kritiker der alles, was ich im Leben anfasste und auch erfolgreich beendete im Nachgang klein redete und keine positive Bewertung zuließ.

    Dass dieser Kritiker natürlich ein angelerntes Muster aus meiner Kindheit war, das war zwar klar, und ich wusste letztlich zwar auch welche Person hinter diesem extrem kritischen Verhalten stand, aber der Zusammenhang mit meiner eigenen Wahrnehmung, speziell bezogen auf meine Körperlichkeit, das war mir einfach nicht klar.

    Als ich an diesem Thema dann mit der Hilfe des Spiegelexperimentes (siehe FKK-Blog) bearbeitete, gelang es mir mich mit meinem nackten Körper auszusöhnen. Ich konnte mich plötzlich freundlich und wertschätzend nackt im Spiegel ansehen, meine Problemzonen akzeptieren und feststellen, dass mir im Spiegel irgendwann ein nackter Mensch entgegenblickte, der nicht mehr von Selbst-Scham gepeinigt und klein gemacht wurde, sondern der mir aufrecht entgegen blickte, aufrecht stand und mir förmlich entgegen strahlte.

    Ein ganz wichtiger und positiver Aspekt der Auseinandersetzung mit der eigenen nackten Erscheinung. Aus diesem Frieden, den ich mit mir geschlossen habe, ist sogar ein wertschätzender und freundlicher Umgang mit mir selbst geworden. Der innere Kritiker ist zu einem inneren Unterstützer geworden, der diese Wandlung mit anderen Menschen teilen will.

    Und hier komme ich jetzt zum eigentlichen Thema: Mit dieser Erfahrung möchte ich nach Außen gehen und Menschen Mut machen, sich selbst auf diese Reise zu mehr Frieden, Toleranz und Aussöhnung zu begeben. Und ich möchte natürlich auch um Verständnis werben, dass ich mich nackt am wohlsten fühle.

    In einem ersten Schritt war es für mich, wie bei vielen Menschen, wichtig dass ich einen geschützten Bereich hatte, an dem ich dieses wunderbare Gefühl der Nacktheit für mich erfahren und ausleben konnte. Da war das Vereinsgelände eines FKK-Vereins wirklich ideal. Ich genoss die unkomplizierte Atmosphäre und die Freiheit, die ich hier genießen konnte.

    Nach 2 Jahren wurde mir dann aber der FKK-Verein langsam zu eng. Ich regte bei den Mitgliedern an, dass man doch mal eine Nacktwanderung auf den nahe gelegenen Waldwegen machen könne und war sehr überrascht, wie ablehnend man diesem Thema gegenüber stand. Nacktheit außerhalb des Geländes wurde strikt abgelehnt.

    In dieser Zeit las ich viel die posts von GetNakedGermany e.V. in Facebook, in denen für Nacktheit in der Natur geworben wurde. Die rechtliche Lage wurde dort erläutert und es wurde Mut gemacht, Nacktivitäten mal für sich zu probieren. Auch auf natury.de fand ich viele Berichte über Nacktwandertage und ähnliche Nacktivitäten.

    Da ich ein großer Fan vom Mountainbiking (allerdings muss ich sagen, dass sich dies bei mir auf Fahrten auf befestigten Wegen bezieht) bin, dachte ich mir, es wäre doch mal eine tolle Idee, wenn ich mit dem Rad nackt zum Feldberg hochfahren würde. Also das Rad geschnappt und mit der Bahn nach Oberursel gefahren. Als ich dann vom Bahnhof Richtung Hohemark, dem Einstieg zum Feldberg natürlich textil fuhr, da kamen sie, die ganzen Zweifel und Fragen, ob man das eigentlich wirklich machen soll. Und die Zweifel wurden mit jedem Meter, den ich näher an den Waldweg kam, den ich fahren wollte, immer größer. Die ersten Kilometer fuhr ich noch textil, da mich die Fragen sehr beschäftigt hielten, dann allerdings stieg ich ab, sagte mir dass das doch nicht ernsthaft sein kann, dass ich mich so zierte.
    Die weitere, nackte Fahrt war dann eines der wunderbarsten Erlebnisse, die ich bis dato hatte. Diese völlig barrierefreie Verbindung mit der Natur war überwältigend. Der Fahrtwind auf der Haut, die Temperaturunterschiede zwischen lichtem Weg und schattigem Wald. Und dann konnte ich mich auch noch sportlich betätigen.

    Nach kurzer Zeit hatte ich auch einen Mitfahrer gefunden, mit dem ich regelmäßig die Touren gefahren habe. In Gesellschaft fällt die Fahrt viel leichter, man gibt sich gegenseitig Sicherheit und auch bei den Begegnungen ist die Situation eine andere als allein. Zumindest dachte ich das. Denn ich habe mittlerweile feststellen müssen, dass ich auch alleine keine negativen Reaktionen bekomme. Und Begegnungen gehören einfach zu einer Nacktivität dazu, denn wenn ich mich nur auch völlig einsamen Wegen bewege, dann findet diese Aktivität in der öffentlichen Wahrnehmung letztlich nicht statt. Die Begegnungen braucht es aber, um für natürliche Nacktheit zu werben. Natürlich immer im gegenseitigen Respekt, ich will mich den Begegnenden nicht aufdrängen. Wenn ich merke, dem Gegenüber ist diese Begegnung unangenehm, dann grüße ich trotzdem freundlich und bedanke mich für die Toleranz, fahre aber meines Weges um dem Gegenüber Respekt zu zeigen. Aber wenn ich, was sogar relativ häufig der Fall ist, angesprochen werde, warum ich nackt Fahrrad fahre, dann nehme ich mir die Zeit für ein freundliches Gespräch, wenn dies gewünscht ist.

    Nur über die Begegnungen ist es möglich, bei anderen Menschen einen Impuls zu setzen, dass natürliche Nacktheit nichts ist, wessen man sich schämen müsste. Und es ist auch in meinem Interesse, dass ich mich mit meiner Offenheit und Freundlichkeit klar gegenüber Menschen abgrenze, die die Nacktheit in Sinne des Exhibitionismus missbrauchen. Ich möchte niemanden erschrecken, oder belästigen, sondern ich werbe freundlich dafür, dass ich mich nackt am wohlsten fühle. Und wenn ich hierüber mit jemandem in Gespräch komme, dann freut mich die Tatsache, dass hierfür eventuell Verständnis geschaffen habe.

    Daher sind die Begegnungen so wichtig und eine große Chance mein Bedürfnis für meine eigene Nacktheit zu erklären und für Akzeptanz zu werben. Ich sehe es aber auch als meine Pflicht an, wenn ich jemanden sehen sollte, der sich nackt sexuell obszön gegenüber anderen Menschen verhält darauf anzusprechen, bzw. solche ein Verhalten zur Anzeige zu bringen, denn solches Verhalten gefährdet die Akzeptanz natürlicher Nacktheit.

    Antworten
  4. Dreißig Jahre lang wollte ich die Welt retten. Ich hatte viele gute Ideen zu Papier gebracht, doch irgendwie wollte sie kaum einer lesen, an verstehen und mittragen war gar nicht zu denken. Mit 46 Jahren zog ich den Schlussstrich, meinte, die Welt geht mit mir aber auch ohne mich zugrunde – und jetzt sei ich mit meiner inzwischen deutlich angeschlagenen Gesundheit mal an der Reihe. Ich begann mit Ausdauerlauf, in erster Linie, um mir etwas zu gönnen, um auszuspannen.

    Die Kondition wurde bald besser, nur das Schwitzen störte doch sehr. Gerade bei Kälte konnte man nicht mal kurz stehenbleiben, ohne sehr schnell herunterzukühlen und sich dann kaum wieder zu erwärmen. Es entstand die Idee, das Schwitzen im voraus zu verhindern durch weniger Kleidung und früheres Öffnen der Jacke.
    Beim Rennen nicht schwitzen ist angenehm. So angenehm, dass ich immer weniger Kleidung dabei an hatte und irgendwann in abgeschiedenster Ecke auch mal ein paar Meter ohne alles gerannt bin. Das war ein tolles Gefühl. Und wie das mit tollen Gefühlen so ist, will man das öfter und mehr. Und so hat sich bei meinen täglichen Läufen die Nackt-Strecke im Laufe der Zeit reichlich ausgedehnt im schönen an die Stadt grenzenden Landschaftsschutzgebiet.

    Schlau habe ich mich gemacht über die Grenzen des juristisch Zulässigen, einen „Knigge für Nacktjogger“ habe ich erstellt, an den ich mich halte, sehr viele positive Reaktionen habe ich in den inzwischen 16-17 Jahren erhalten, ein kleines Buch habe ich darüber geschrieben, um es Interessierten bekanntzumachen und jetzt biete ich als Lauflehrer mein Wissen an, um anderen mein »KEW Movehacking« beizubringen, das nahezu anstrengungs-, schweiß- und erschütterungsfreie Natur-Pur-Ur-Kurzschritt-Tanz-Geh-Laufen, das Ergebnis meiner Suche nach dem Gesündesten, Angenehmsten, Natürlichsten, Preiswertesten und Umweltfreundlichsten, was Mensch auf einmal machen kann: Sanftes Ausdauerlaufen, Gehen, Schwimmen, Natur beobachten, Landschaftsgärtnern (Wege begehbar halten), FKK, Früchte Naschen, Axialbewegung der Wirbelsäule, Abschalten und Gesunden. Und das 365 Tage im Jahr (ohne zu frieren und ohne zu schwitzen!), mit Begeisterung und Sehnsucht auf jeden nächsten Tag.

    So wurde ich fit, gesund und zufrieden – und diese Chance möchte ich gern auch an andere vermitteln.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert